Demenziell erkrankte Bewohner*innen erhalten künftig spezielle Betreuung im Seniorenzentrum Lengefeld

Ines Leihkauf, Renate Barth und Madeleine Ehrig (v. l.) nutzen auch eine Klangschale, die zur Beruhigung und Entspannung der demenziell erkrankten Bewohner*innen beiträgt. Foto: Ralf Härtel/AWO

Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. leben aktuell rund 1,7 Millionen Frauen und Männer mit Demenz in Deutschland. Der zunehmende Anteil an Menschen mit Demenz stellt auch hohe Anforderungen an die Mitarbeiter*innen im AWO Seniorenzentrum Lengefeld, wo 70 bis 80 Prozent der dort lebenden Bewohner*innen von unterschiedlichen Formen einer fortgeschrittenen demenziellen Erkrankung betroffen sind, die sie oftmals schon beim Einzug ins Seniorenzentrum mitbringen.

Um dem speziellen Betreuungsbedarf angemessen gerecht zu werden, geht die Pflegeein-richtung der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gGmbH neue Wege. Künftig gibt es im Erdgeschoss einen geschützten Bereich für demenziell erkrankte Bewohner*innen, die dort sowohl Geborgenheit als auch individuelle Förderung erfahren. „Bislang erfolgte die Betreuung der betroffenen Frauen und Männer integrativ in zwei Wohnbereichen.

Damit der neu geschaffene Pflegebereich entstehen konnte, mussten Teile im Erdgeschoss umgewidmet werden. Künftig gibt es dort drei Räume, die miteinander verbunden sind sowie über ein separates Bad und einen Ruhe-/Snoezelraum verfügen. Der zentrale Ort ist der ehemalige Andachtsraum, der als Aufenthaltsbereich über eine integrierte Küchenzeile verfügt. Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf rund 20.000 Euro. Vervollständigt werden soll der beschützende Wohnbereich mit einem kleinen abgegrenzten Außenbereich samt Sitzgelegenheiten. Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 10.000 Euro.

Innerhalb des neu geschaffenen Bereiches sollen acht bis zehn demente Seniorinnen und Senioren unter dem Einsatz von Fachwissen mit Herz und Verstand umsorgt werden, indem die Mitarbeiter*innen durch ihre kontinuierliche Präsenz eine enge Beziehung zu den betroffenen Bewohnerinnen und Bewohnern aufbauen. Ziel dabei ist unter anderem, Alltagskompetenzen zu fördern und zu festigen sowie ein psychisches und physisches Wohlbefinden her-zustellen. Darüber hinaus gilt es Strukturen in einer Tagesgruppe zu schaffen, um eine bessere örtliche, zeitliche und personelle Orientierung zu realisieren.